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Tipps zum Jahresende 2025 für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

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Wie gewohnt haben wir eine Liste mit den besten Tipps zum Jahresende für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammengestellt:

Steuerfreie Zukunftssicherung prüfen

Dienstnehmer, die Prämien für Lebens-, Kranken-, Unfall- oder Pensionsversicherungen bis zu 300 Euro pro Jahr von ihrem Dienstgeber bezahlt bekommen, zahlen dafür keine Lohnsteuer und Sozialversicherung. Wichtig: Die Begünstigung muss für alle Arbeitnehmer oder für eine bestimmte Gruppe gelten.
Tipp: Bei monatlichen Zahlungen der Prämie erhöht sich das Jahressechstel.

Mitarbeiterkapitalbeteiligung

Gratis- oder verbilligte Anteile am Unternehmen des Arbeitsgebers – üblich ist das beispielsweise bei Aktiengesellschaften – können bis zu 3.000 Euro steuerfrei und sozialversicherungsfrei an Mitarbeiter ausgegeben werden. Die Abgabenfreiheit knüpft jedoch an eine Reihe von Bedingungen. Für Start-Ups gibt es seit 2024 eine eigene steuerliche Begünstigung.

Mitarbeiterprämie und Gewinnbeteiligung

Eine Gewinnbeteiligung kann steuerfrei bis zu 3.000 Euro pro Mitarbeiter und Jahr entweder allen Mitarbeitern oder einer bestimmten Gruppe gewährt werden, sofern das Unternehmen im Vorjahr ausreichend Gewinn gemacht hat. Die Mitarbeiterprämie beträgt 2025 1.000 Euro und muss nicht an eine bestimmte Mitarbeitergruppe ausbezahlt werden. Eine Bindung an eine lohngestaltende Vorschrift ist diesmal auch nicht vorgesehen. Beide Prämien sind nur steuer- aber nicht sozialversicherungsfrei und dürfen insgesamt nicht mehr als 3.000 Euro betragen.

Lohnverrechnung aufrollen

Der Dienstgeber kann – muss aber nicht – die Bezüge 2025 für den Dienstnehmer aufrollen und neu berechnen. Damit gleicht man die Lohnsteuer bei unregelmäßigen Bezügen aus. Dieses Service kann die Arbeitnehmerveranlagung ersparen.
Tipp: Bei ganzjähriger Beschäftigung kann der Arbeitgeber auch die Gewerkschafts- und Kirchenbeiträge mitberücksichtigen.

Betriebsfeiern veranstalten

Bis 365 Euro pro Jahr und Arbeitnehmer dürfen Veranstaltungen wie Weihnachtsfeier, Betriebsausflug etc. kosten. Wird es teurer, muss man Sozialversicherung und Lohnsteuer für den Betrag darüber bezahlen.
Erfreulich: Berufliche Veranstaltungen im Interesse des Arbeitgebers schöpfen die Freibeträge nicht aus. Das Bundesfinanzgericht (BFG) hat entschieden, dass Veranstaltungen zur Förderung des Betriebsklimas nicht als Entlohnung gelten. Diese Entscheidung liegt aktuell beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) zur Überprüfung.

Gutscheine schenken

Schenken Sie Ihren Arbeitnehmern bis zu 186 Euro pro Jahr in Form von Sachgeschenken, Goldmünzen oder Gutscheinen. Diese sind lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei. Sachzuwendungen anlässlich eines Firmen- oder Dienstjubiläums sind zusätzlich bis 186 Euro steuerfrei.

Kinderbetreuung sponsern

Eltern machen Sie eine steuerfreie Freude, indem Sie Kinderbetreuung mit bis zu 2.000 Euro unterstützen. Der Betrag gilt pro Kind bis 14 Jahre. Seit 2024 ist ein Kostenersatz an den Arbeitnehmer erlaubt und der Arbeitgeber muss nicht mehr direkt an den Kindergarten, Hort etc. überweisen. Außerdem muss der Zuschuss entweder allen oder einer bestimmten Gruppe von Arbeitnehmern gewährt werden. Der kostenlose oder vergünstigte Besuch eines Betriebskindergartens bleibt auch dann steuerfrei, wenn externe Kinder die Einrichtung nutzen. Der Anteil der Mitarbeiterkinder spielt dabei keine Rolle.

Öffi-Ticket sponsern

Damit das Öffi-Ticket abgabenfrei ist, muss entweder der Wohnort oder die Arbeitsstätte der Beschäftigten in Österreich liegen. Das Ticket kann auch vom Arbeitnehmer bezahlt und vom Arbeitgeber ersetzt werden. Achtung: Das Pendlerpauschale ist nur abzüglich Ticketwert absetzbar, der Pendlereuro wird ungekürzt gutgeschrieben.
Tipp: Ersatz des Klimatickets ist als besonderes „Motivationszuckerl“ möglich.

Mitarbeiterrabatt

Rabatte für Produkte oder Dienstleistungen des Arbeitsgebers sind bis maximal 20 Prozent steuerfrei. Ist der Rabatt höher, können bis zu 1.000 Euro pro Mitarbeiter und Jahr steuerfrei gewährt werden. Der Rabatt muss außerdem allen oder einer Gruppe von Arbeitnehmern zustehen und steht auch ehemaligen Mitarbeitern zu.

Jahressechstel mit sechs Prozent Lohnsteuer optimieren

Wenn Sie unregelmäßige Bezüge bekommen (z.B. für Überstunden, Nachtarbeit, Schmutz, Erschwernis, Gefahrzulagen) oder wenn der Sachbezug nur zwölf Mal verrechnet wird, dann wird das Jahressechstel nicht optimal ausgenutzt.
Tipp: Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter mit einer steuergünstigen Prämie. Wir berechnen gerne für Sie das verbleibende Jahressechstel, sofern Sie die Überstunden und Zulagen für Dezember bereits abschätzen können.

Werbungskosten bezahlen

Wer Werbungskosten heuer bezahlt, kann sie noch von der Steuer absetzen. Es bieten sich folgende Posten an: Fachliteratur, Aus- und Fortbildungskosten (Seminare, Kurse, Schulungen mit allen Nebenkosten, wie Fahrtkosten und Diäten), Umschulungskosten, Familienheimfahrten, Kosten für eine doppelte Haushaltsführung, Telefonspesen, Mitgliedsbeiträge etc.
Tipp: Tätigen Sie Vorauszahlungen. Diese sind dann noch heuer Werbungskosten.

Telearbeit

Für jeden Homeoffice- bzw. Telearbeitstag stehen drei Euro Telearbeitspauschale zu (max. für 100 Tage pro Jahr). Dieser Betrag kann vom Arbeitgeber abgabenfrei ausbezahlt werden. Wer weniger oder gar nichts erhält, kann zumindest die Differenz als Werbungskosten absetzen. Auch die Kosten bis zu 300 Euro für den Arbeitsplatz (z.B. Schreibtisch, Drehstuhl, Beleuchtung) können abgesetzt werden, wenn zumindest 26 Tage im Homeoffice gearbeitet wurde.
Tipp: Ab 2025 gilt auch Arbeiten in Coworking-Spaces, Kaffeehaus oder Park als Telearbeitstag, sofern nicht auch noch im Büro gearbeitet wird.

Arbeitnehmerveranlagung 2020 einreichen

Wer Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen aus 2020 geltend machen möchte, sollte sich beeilen, denn für die Arbeitnehmerveranlagung 2020 ist der 31.12.2025 der letzte Tag zur Einreichung (Postkasten am Finanzamt bzw. Übermittlungszeit FinanzOnline 24:00 Uhr).
Tipp: Wenn es mit der Frist knapp wird, können Sie das Formular L1 Arbeitnehmerveranlagung mit Ihren Grunddaten bis 31.12. abgeben und im Wege einer Beschwerde Ihre Werbungskosten nachreichen.

 

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